In dieser Rubrik geht es darum, Phänomene und Begriffe des Social Web zu erklären. Gerne greife ich auch Vorschläge für zu erläuternde Begriffe auf – kommentieren Sie hier, schreiben Sie mir eine Nachricht, oder twittern Sie Ihren Wunsch mit dem Hashtag #SoMeGlossar! Unser Thema heute: Gamification.
Im Sprachgebrauch versteht man unter Gamification häufig den Trend, dass Spiele immer mehr Beachtung und eine immer größere Verbreitung erfahren. Eigentlich bezeichnet der Begriff das jedoch nicht – und auch nicht, Simulationen zu bauen oder Serious Games bzw. Lernspiele zu entwickeln.
Gamification im engeren Sinne ist eine Methode, bei der man bestimmte Strategien von Computerspielen – die bekanntlich extrem gut darin sind, Menschen zu motivieren – in anderen Zusammenhängen nutzt. Kevin Werbach und Dan Hunter, Autoren des Buchs „For the Win. How Game Thinking Can Revolutionize Your Business“ bieten folgende Definition an:
„Gamification: the use of design elements and game-design techniques in non-game contexts.“
Zu deutsch: die Verwendung von Spiele- und Spieldesign-Elementen in nicht-spielerischen Kontexten. Dabei kann es sich zum Beispiel um Punkte, Abzeichen oder Rankings handeln.
Thematisch ist fast alles möglich: ein spielifizierter Trainingsplan fürs Fitness-Studio; Weiterbildungsangebote für Erwachsene, für deren erfolgreichen Abschluss man Badges bekommt; oder natürlich auch Anwendungen in der Schule. Allen Beispielen gemein ist jedoch, dass die Gamification-Systeme nur dann erfolgreich sein werden, wenn sie konsequent durchdesignt sind – und wenn der Spaß im Vordergrund steht! Denn auch das ist eine Lektion aus dem Bereich Gaming, die für Gamification zentral ist: Menschen investieren dann Zeit und Energie in eine Tätigkeit, wenn sie ihnen Spaß macht.