So, hier endlich der vor einer Woche angekündigte Bericht von der Eröffnung des Joanneumsviertels in Graz. Da ich während meines 24stündigen Aufenthalts unendlich viel gesehen habe, da es eine nette Vorbereitung auf das tägliche Öffnen eines Türchens am Adventskalender ist und weil ich es heute gar nicht mehr schaffe, alles zu erzählen, wird es eine kleine Serie dazu geben. In diesem ersten Teil geht’s erstmal um das Joanneumsviertel als neu entstandene Einheit und seine Eröffnung, die einzelnen Ausstellungen kommen dann später.
Wie schon erwähnt, gehören zum Joanneumsviertel im Moment die Neue Galerie, das neu entstandene Bruseum, die Multimedialen Sammlungen, die erstmalig Ausstellungsräume zur Verfügung haben und die Steiermärkische Landesbibliothek. Nächstes Jahr wird das Naturkundemuseum dazukommen. Der gemeinsame Zugang zu diesen Bereichen erfolgt über das unterirdische Besucherzentrum. Wenn man über den Platz läuft, bemerkt man mehrere gläserne Krater, die in die Erde hineingehen – man kann also von oben ins Besucherzentrum hineinschauen.
Für die Eröffnung wurden sowohl für Samstag als auch für Sonntag Zeitkarten vergeben – der Eintritt war frei, aber man konnte als Besucher nur dann hinein, wenn man pünktlich zum auf der Karte vermerkten Termin vor Ort war. Zwar habe ich einige Beschwerden über das Anstehen in der Kälte gehört, doch für die Atmosphäre in den Ausstellungsräumen war es die richtige Entscheidung. Es war zwar voll, doch das Gedränge, das man bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung erwarten würde, blieb aus, und es war tatsächlich möglich, sich die Ausstellungen konzentriert anzuschauen. Was für mich ungewohnt war, war das strikte Fotografieverbot im Museum, das in Österreich wohl normal ist. Netterweise durfte ich trotzdem Bilder machen, um hier wenigstens einen ungefähren Eindruck vermitteln zu können.
Für diejenigen, die sich nicht mehr oder noch nicht in den Ausstellungsräumen aufhielten, gab es einen Adventmarkt im Joanneumsviertel. An einigen Ständen, die ebenfalls von den Architekten des Viertels designt wurden, konnte man sich mit heißen Getränken und Essen versorgen. Zu einem Erlebnis wurde der Aufenthalt allerdings durch eine sehr gelungene Installation – auf die Fassaden wurden kurze Videoclips geworfen, in denen die Kuratoren die unterschiedlichen Sammlungen vorstellten. Unterbrochen und untermalt wurde das Ganze durch Musikkompilationen, die eigens zusammengestellt worden waren und ebenfalls die einzelnen Sammlungen repräsentierten.
Der Gesamteindruck war atmosphärisch dicht und sehr stimmig. Da fiel es kaum auf, dass zwischenzeitlich saubere Becher für Glühwein zur Mangelware wurden. 😉
Zum 200jährigen gibt es auch eine Jubiläumspublikation, in der zunächst die Geschichte des Joanneums von der Gründung an erzählt wird. Im Anschluss wird die Gegenwart des Universalmuseums thematisiert, es werden aktuelle Fragestellungen diskutiert und, meiner Meinung nach eine sehr sympathische Ergänzung, die Mitarbeiter vorgestellt.
Vorschau: Morgen kommen die Jubiläumsausstellugen im Joanneumsviertel dran.